Um morgen für seinen Kampf im Ring zu stehen, hatte ein 16jähriger Muaythai Athlet bei den Europameisterschaften eine längere Reise als manch anderer.
Mahmud Davlatov kommt aus Tajikistan und lebt mit einem Teil seiner Familie als Flüchtling in Deutschland. Er kämpft in Paris unter dem Banner des IFMA Refugee Teams.
Auf die Frage, wie er sich fühlte mit all den anderen Teams bei der Eröffnungszeremonie im Line-Up zu stehen antwortete er schlicht und einfach: “ Ich fühle mich wie eine Legende!“
Mahmuds Familie hatte daheim politische Probleme. Sein Vater, bis dato Chef der Muaythai Federation von Tajikistan, kontaktierte den Muaythai Bund in Deutschland und versuchte somit seinen Söhnen ein normales Leben zu ermöglichen.
Heute nimmt Mahmud für sein Training einen Weg von zwei Stunden Zugfahrt auf sich. Pro Einheit. Mit bereits 35 Kämpfen in seinem Rekord fühlt er sich in Paris gleichberechtigt mit den anderen Sportlern. „Die besten der Besten sind hier. Das werden saubere und faire Kämpfe!“
Mahmud wird in der Klasse der 16-17jährigen kämpfen. Das Training, so sagt er, sei in Deutschland anders als zuhause. Aber es sei eben Muaythai. Man trifft neue Leute, gute Leute, mit denen man trainieren kann.
Familie Davlatov investiert ausserdem Zeit in das Muaythai Against Drugs Programm.
Detlef Türnau: „Es ist inspirierend zu sehen, wie Mahmud im Gym aufgenommen wird. Wir versuchen, wie eine Familie zu sein und sind füreinander da. Er fühlt sich willkommen und das ist uns wichtig. In Deutschland gibt es die Initiative „Integration durch Sport“. Mahmud ist das beste Beispiel: Mehr Integration geht nicht.
Das Visum für die Reise und Teilnahme an der Europameisterschaft wurde mithilfe des MTBD und Herrn Türnau organisiert.
Die IFMA wird auch weiterhin die Macht des Sports nutzen, um Solidarität mit Flüchtlingen aus aller Welt zu zeigen.Jedem Athleten wird die Möglichkeit geben, an Wettkämpfen teilzunehmen.
Flüchtlinge haben oft keine Wahl. Aber die IFMA, als IOC anerkannte Föderation, hat sie.